Alex e. V. hatte bei seiner Arbeit mit und für die Menschen in Gambia ein klares Ziel: Sie in die Lage zu versetzen, ihr Projekt selbstständig weiterzuführen, zu entwickeln und bessere Perspektiven für eine Zukunft in ihrem Land zu schaffen. Die Andreas Gerl Stiftung förderte das Projekt im Jahr 2023 erneut mit 10.000 €.
Alex e.V. wird 2024 mit dem Verein „Gesundheit und Bildung Gambia e.V.“ fusionieren. Das Ziel von Alex e.V., die Errichtung von Gebäuden, in denen Kinder und Jugendliche Bildung erfahren können, ist weitestgehend abgeschlossen.
Für den Betrieb der Schule und des Krankenhauses hat der Verein „Gesundheit und Bildung Gambia e.V.“ die größere Expertise. Alex e.V. wird sich in diesen wesentlich größeren Verein integrieren, der ebenfalls in Brandenburg beheimatet ist.
Die Andreas Gerl Stiftung hat mit ihrer Förderung von „Alex e.V.“ vielen Menschen im ländlichen Raum in Gambia Zugang zu Bildungssystemen ermöglicht. Mit einer konkreten Unterstützung für die schulische Aus- und Weiterbildung verwirklichte die Andreas Gerl Stiftung ihr Ziel, Kindern und Jugendlichen einen Start in eine bessere Zukunft zu bauen. Bereits im Jahr 2021 wurde im Rahmen einer Kooperation „Alex e.V.“ ein Förderbetrag von 10.000 € für die Arbeit vor Ort zugesagt und geleistet.
Kindergarten und Schule in Nyofelleh
Das Gambia Projekt – ein Report
Es gibt Menschen, die Dinge bewegen, Menschen, die nicht nur zu- oder wegschauen. Bernd Schorsch ist so ein Mensch. Als der pensionierte Bauingenieur zum ersten Mal mit einem Geschäftsfreund nach Gambia kam, war er schockiert angesichts der schwierigen Lebensumstände in diesem Land. „Wenn du nach Gambia kommst, willst du am liebsten gleich wieder weg – oder du spürst die dringende Notwendigkeit etwas zu tun, um das Leben der Menschen dort zu verbessern.“ Bernd Schorsch hat sich für Letzteres entschieden.
Er gründete mit dem Freund und einer kleinen Gruppe den Verein Alex e.V. und engagiert sich seit 2010 für bessere Bildung und Gesundheitsversorgung in Gambia. Regelmäßig fliegt er in das kleine, arme Land in Westafrika, welches keine Bodenschätze hat und hauptsächlich nur von etwas Tourismus lebt.
Der Tourismus findet jedoch seit der Pandemie praktisch nicht mehr statt und so haben die Einwohner nur sehr begrenzte Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Schule und ärztliche Versorgung kosten Geld und selbst diese kleinen Beträge stellen für einen Großteil der Bevölkerung eine unüberwindbare Hürde dar.
Das erste Projekt von Alex e.V. bestand darin, einen halbfertig gebauten und bereits dem Verfall preisgegebenen Kindergarten mit Vorschule in der Gemeinde Nyofelleh, im südlichen Gambia fertigzustellen. Später wurde ein weiteres Kindergarten Projekt in der Gemeinde Ndungu Kebbeh auf der Nordbank realisiert und der dortigen Gemeinde übergeben.
Vielen Kindern wird seitdem ein besserer Start ins Leben ermöglicht. Seit Oktober 2012 lernen dort immer wieder bis zu 100 Mädchen und Jungen lesen, schreiben und rechnen. Der Bau eines Brunnens in Ndungu Kebbeh ermöglicht die Bewirtschaftung des eigenen Schulgartens.
„Bildung ist der Schlüssel, um den Menschen vor Ort eine Perspektive zu geben“, sagt Bernd Schorsch. Hinzu kommt, dass ALEX e.V. jedes Jahr den Kindergarten in Nyofelleh finanziell unterstützt, die Erzieher bezahlt und Schulmaterial als auch Material für Projekte organisiert und zur Verfügung stellt.
„Ohne die großartige Unterstützung von vielen privaten Spendern sowie der Andreas Gerl Stiftung, die uns mit einer großen Fördersumme unter die Arme greift, wäre das alles nicht möglich.“
2016 folgte die Grundsteinlegung für eine ambulante Krankenstation in der Nähe, im Dorf Suwareh Kunda.
„Eine Gesundheitsversorgung, wie wir sie kennen, ist in Gambia nicht existent.“
Eine Krankenstation mit Ärzten, Zahnärzten und einer angemessenen medizinischen Ausstattung zu errichten war und ist das Ziel von Alex e.V. und Bernd Schorsch.
Die Region hat ein Einzugsgebiet von rund 17.000 Menschen, die medizinisch unterversorgt sind.
Der Bau des Krankenhauses war eine große Herausforderung; die Bauzeit verlängerte sich ständig. Trotz vieler Widrigkeiten wie Covid, Überschwemmungen, Materialmangel und der schwierigen politischen Situation kann die Krankenstation aller Voraussicht nach im Herbst 2022 eröffnet werden.
Alex e.V. organisierte unermüdlich Materialspenden wie z.B. medizinische Geräte von deutschen Krankhäusern und Arztpraxen.
Der Verein legt jedoch Wert darauf, den Großteil der Materialen und Arbeitsleistungen vor Ort zu beziehen, um den Menschen dort einen Lebensunterhalt zu ermöglichen. Hilfe zur Selbsthilfe ist das erklärte Ziel.
Die RIKA Stiftung wird dort mit einer großen Fördersumme einen Teil der Gehälter von Ärzten und Krankenschwestern im ersten Jahr bei Inbetriebnahme des Krankenhauses sowie eine Grundausstattung von Medikamenten und Hygieneartikeln übernehmen. Eine junge Frau aus dem Dorf wird jetzt ihre Ausbildung als Ärztin starten, finanziert von der Andreas Gerl Stiftung. Geplant sind auch Hospitationen von Medizinstudenten. Langfristig besteht das Ziel, in dieser Krankenstation Patienten auch stationär aufzunehmen und zu behandeln.
Sein Engagement sieht Bernd Schorsch nicht nur als Hilfe für die Menschen vor Ort, er sieht darin auch einen Beitrag zur Fluchtverhinderung. Aus Gambia flüchten prozentual gesehen die meisten Menschen aus wirtschaftlicher Not von Afrika nach Europa, da sie in ihrem Heimatland keine Perspektive für sich sehen.
Das Gambia Projekt des Alex e.V. ist ein Leuchtturmprojekt, um die Ursachen von Flucht zu verringern und zu verhindern.
Viel Kraft und Erfolg weiterhin, Alex e.V. und Bernd Schorsch!
Bau der Krankenstation